Silvia Rath wurde am 30. Januar als langjährige Wohnbereichsleitung und stellvertretende Pflegedienstleitung verabschiedet. Sie arbeitet seit 38 Jahren im Seniorenzentrum St. Gerhardus. Ab dem 01. Februar 2019 beginnt für sie nun ein alter/neuer Abschnitt im Haus. Aber lesen Sie selbst… :-)
Seit wann bist du im Seniorenzentrum St. Gerhardus beschäftigt?
Ich habe am 01.10.1980 mein Anerkennungsjahr im St. Gerhardus Haus bei den Ordensschwestern begonnen. Danach habe ich für ein viertel Jahr in Elspe gearbeitet, bin dann wieder nach Drolshagen zurückgekehrt und habe im damaligen Bereich Josef angefangen. Dort habe ich 9 Jahre bei den Ordensschwestern gearbeitet, bevor ich am 01.10.1990 auf dem damaligen Wohnbereich Elisabeth Parterre als Wohnbereichsleitung begonnen habe.
Wie hast du den Umzug vom Altbau in den Neubau empfunden?
Für viele Bewohner*innen ist der Neubau eine Bereicherung, da sie den direkten Zugang nach draußen haben. So können sie, wann immer es ihnen danach ist, an die frische Luft gehen bzw. mit dem Rollstuhl fahren - ohne auf die Hilfe des Personals angewiesen zu sein. Mit dem Bau des neuen Hauses fand auch gleichzeitig der Führungswechsel der Einrichtungs- und Pflegedienstleitung statt. Wir haben im Neubau überwiegend Einzelzimmer, helle Räume mit individueller Gestaltung. Man kann den Neubau nicht mit dem Altbau vergleichen. Durch die räumlichen Bedingungen im Altbau (enge Räume und Flure) und die kleineren Wohnbereiche war die Nähe zu den Bewohner*innen intensiver. Der Neubau ist modern und praktisch und mit der neuen Parkanlage ein echter Hingucker geworden, wo man sich gerade auch bei gutem Wetter gerne aufhält. Insgesamt war es ein Schritt von der Tradition zur Moderne, ein Schritt vom Gestern ins Heute.
Was nimmst du als prägendes Ereignis/ Erlebnis aus deiner Zeit im Haus mit?
Was mich in den ganzen Jahren sehr geprägt hat und ich sehr eindrucksvoll finde, ist die Haltung der Ordensschwestern zum Umgang mit dem Tod. Das Ende des Lebens und den Tod als so selbstverständlich zu sehen, hat mir in meiner Lebenseinstellung und auch in meinen beruflichen Tätigkeiten sehr geholfen.
Wie siehst du die Entwicklung der Altenhilfe in den letzten Jahren?
Die Anforderungen waren früher nicht so hoch wie heute, aber man wächst mit der Zeit hinein. Ich habe in den letzten 8 Jahren so viele Veränderungen miterlebt, wie in den ganzen 30 Jahren davor nicht. Man merkt, dass die Welt sich weiter dreht und somit auch immer wieder Neues hinzukommt. Der Beruf der Altenpflege ist sehr verantwortungsvoll, aber auch sehr schön. Man lernt viele Menschen mit ihrer individuellen Lebensgeschichte kennen und erlebt sowohl viele lustige, als auch traurige Momente.
Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?
Ich gebe meine Tätigkeit als Wohnbereichsleitung am 31.01.2019 nach 28 Jahren ab, wohlwissend dass die Arbeit in guten Händen ist. Am 01.02. kehre ich nach all den Jahren dahin zurück, wo ich angefangen habe – auf den Wohnbereich Josef. Ich freue mich darauf, die Zeit bis zur Rente dort arbeiten zu können. Den Bewohner*innen des Wohnbereichs Franziskus/Balthasar/Simeon werde ich weiterhin begegnen, ich bin ja nicht aus der Welt :-)